Innovationspreis ehrt herausragende Leistungen aus Niedersachsen

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n der Kategorie „Wirtschaft“ überzeugt die Altosens GmbH aus Osnabrück mit dem Projekt „Smarte Sensortechnologie“.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Sasha Spoun, Falko Mohrs, Jan Hansmann, Uwe Steinkamp, Olaf Lies, Dr. Thomas Schulmeyer. Foto: Henning Scheffenl

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs haben gestern gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Innovationsnetzwerks Niedersachsen, Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, visionäre Projekte aus Niedersachsen mit dem Innovationspreis 2023 ausgezeichnet. Bei der feierlichen Verleihung im Landesmuseum Hannover haben die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien „Vision“, „Kooperation“und „Wirtschaft“ jeweils 20.000 Euro Preisgeld für ihr Projekt erhalten.

„Wie in den vergangenen Jahren auch gab es zahlreiche spannende Projekte, die sich auf den Innovationspreis Niedersachsen beworben haben“, so Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, Vorstandsvorsitzender des Innovationsnetzwerks Niedersachsen. „Dies zeugt davon, dass in Niedersachsen ein hohes Maß an Innovationslust besteht. Daher gilt es, die notwendigen wissenschafts- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch in den nächsten Jahren visionäre Projekte ausgezeichnet werden können, die das Land Niedersachsen voranbringen.“

In der Kategorie „Wirtschaft“ überzeugt die Altosens GmbH aus Osnabrück mit dem Projekt „Smarte Sensortechnologie: Kraft- und Gewichtsmessung mittels ultraflacher und robuster Sensoren“. In der Welt der Digitalisierung gilt eine einfache Regel: Wo Output entstehen soll, muss vorher Input her. Schon deshalb wächst die Bedeutung von Sensoren, die die wertvollen Daten liefern, die digitale Systeme verarbeiten können. Eine neue besondere Sensortechnologie wird derzeit von der Altosens GmbH zur Marktreife gebracht. Die Kraftsensoren sind extrem flach, robust und kommen in Form einer normalen Unterlegscheib. Dadurch machen sie die einfache Digitalisierung bestehender Maschinen, Anlagen und Infrastruktur möglich. In Zukunft wird man sie in verschiedenen Anwendungsfeldern im Einsatz finden, beispielsweise in Agrarmaschinen, Logistikfuhrparks und Windenergieanlagen. Aber auch im privaten Haushalt, etwa in der Küche. Kurz: Überall dort, wo es bislang aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich war, mit smarten Sensoren die Digitalisierung voranzubringen.

Gemeinsam mit dem Oldenburger Unternehmen SWMS Systemtechnik Ingenieurgesellschaft mbH und zehn weiteren, teilweise internationalen Industriepartnern entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (Institut für Systemlichtbau aus Braunschweig) den „EmpowerAX Demonstrator“ und gewinnt damit in der Kategorie „Kooperation“. In Kooperation mit Partnern demonstriert das Innovation Lab EmpowerAX des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt eindrucksvoll den technologischen Ansatz der additiven Funktionalisierung und zeigt, wie etablierte Fertigungsprozesse gezielt mit der Gestaltungsfreiheit der faserverstärkten, additiven Fertigung verknüpft werden können. An einer generischen Luftfahrtstruktur finden an jeder Subkomponente konsequent die richtigen Werkstoffe und die richtigen Prozesse Anwendung. So wird eine konventionell gefertigte Schale mithilfe des robotischen 3D-Drucks versteift und gezielt mit Endlosfasern verstärkt. Die SWMS Systemtechnik aus Oldenburg ermöglicht dies mit ihrem innovativen Pfadplanungsansatz, der in die CAESA-Softwareumgebung des Unternehmens implementiert ist. Das Projekt zeigt, wie der Systemleichtbau der Zukunft aussehen kann und ist damit ein mustergültiges Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Innovationsnetzwerk Niedersachsen.

In der Kategorie „Vision“ gewinnt Sovanna Chhoeung aus Ganderkesee mit dem Projekt „Seeschifffahrt: KI-gestützte Vorhersage von Rollbewegungen“. Parametrisches Rollen ist ein gefürchtetes Phänomen in der Seeschifffahrt, da dieses trotz moderner Assistenzsysteme und hochentwickelter Wetterkarten immer noch zu schweren Schiffsunglücken führt, da nur eine sehr kurze Zeitspanne zum Reagieren besteht. So kann es geschehen, dass Schiffe in kürzester Zeit enorme Rollwinkel erfahren und schließlich kentern. Mit dem Assistenzsystem von Sovanna Chhoeung soll sich das zukünftig ändern. Im Zuge ihrer Promotion an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg entwickelte sie eine KI-basierte Vorhersage der Rollbewegungen eines Schiffs und ermöglicht es damit der Besatzung, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. In Simulationen liegt die Präzision der Vorhersage derzeit bei beeindruckenden 99,79 Prozent. Das System aus Niedersachsen hat das Potenzial, ein Gamechanger auf den Weltmeeren zu werden und einen enormen Beitrag zum Schutz von Mensch, Ladung, Schiff und Umwelt zu leisten.

Weitere Informationen zum Innovationspreis Niedersachsen 2023 unter www.innovationsnetzwerk-niedersachsen.de/innovationspreis-niedersachsen-2023