Das Gesundheits-Startup Lillian Care, gegründet von Linus Drop, Dr. Florian Fuhrmann und Markus Liesmann, hat eine Finanzierung in Höhe von 2,4 Millionen Euro erhalten, um die Primärversorgung in medizinisch unterversorgten Regionen Deutschlands sicherzustellen.
Die aktuelle Investitionsrunde wird von Nina Capital angeführt, einer internationalen Risikokapitalgesellschaft mit Spezialisierung auf die Schnittstelle Gesundheitswesen/ Technologie. Zu den weiteren Investoren gehören Aescuvest, Caesar Ventures, OHA Osnabrück Healthcare Beteiligungs GmbH, Calmstorm sowie Business Angels und erfolgreiche Gründer wie Björn von Siemens, Wieland Sommer, Inga Bergen und Fredrik Debong.
Lillian Care-Modell ist bahnbrechende Lösung für demographische Herausforderung
Mit der Finanzierung wird Lillian Care ihr Netz hybrider Vor-Ort-Praxen aufbauen und strebt bis 2030 einen bundesweiten Ausbau an. Das innovative Versorgungsmodell orientiert sich dabei an internationalen Erfahrungen. Den angestellten Ärzt:innen werden vor Ort die Praxisräume, Infrastruktur, Technologie und ein professionelles Team akademisierter medizinischer Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt. Das Modell hatte erst vor Kurzem einen Feldtest in Nordrhein-Westfalen erfolgreich durchlaufen.
Die Finanzierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits etwa 4.100 Hausarztpraxen unbesetzt sind und die betroffenen Gemeinden, bzw. deren Bürger:innen die damit verbundenen Einschränkungen deutlich erkennen. Diese Situation wird sich, laut Studienlage, bis 2035 auf 11.000 unbesetzte Hausarztstellen weiter verschärfen.
„Das Lillian Care-Modell stellt für uns eine bahnbrechende Innovation dar, das darauf abzielt, Krankenschwestern und -pflegern in das Management chronischer und älterer Patient:innen aktiv einzubeziehen. Dabei liegt der Schwerpunkt zunächst auf ländlichen Gebieten und Kleinstädten, aber wir sehen auch großes Potenzial für eine breitere Anwendung innerhalb des Gesundheitssystems. Solche Modelle werden zunehmend als wesentlich für die Gewährleistung der langfristigen Nachhaltigkeit von Gesundheitssystemen anerkannt“, sagte Marc Subirats, General Partner bei Nina Capital und Experte der internationalen Telemedizinbranche. „Lillians Anpassung an die deutsche Situation ist das Beste, was wir bisher gesehen haben, um einer zunehmend unterversorgten und alternden Gesellschaft wohnortnahe allgemeinmedizinische Dienstleistungen zu bieten.“
„Fehlende Hausarztpraxen sind schon heute ein Problem – und es verschärft sich weiter. Wir haben nicht nur die Lösung für die angespannte Versorgungssituation vor Ort. Unser Modell hybrider Hausarztpraxen bietet moderne attraktive Arbeitsplätze für Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal – unabhängig von deren Lebensmittelpunkt“, erklärt Linus Drop, Gründer und Geschäftsführer von Lillian Care.
Über Lillian Care
Lillian Care ist ein innovatives Gesundheitsunternehmen, das deutschlandweit Hybridpraxen für Allgemeinmedizin etabliert und so trotz des zunehmenden Ärztemangels eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung für jedermann gewährleistet. Gegründet wurde das Unternehmen von Linus Drop, Dr. Florian Fuhrmann und Markus Liesmann, die über langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen des deutschen und internationalen Gesundheitswesens verfügen. Der Name Lillian Care ist inspiriert von Lillian Wald, die als Begründerin der amerikanischen Community Care gilt. Mit ihrem praxisnahen und problemlösenden Ansatz hatte sie großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesundheitswesens.
Osnabrück Healthcare Accelerator
Lilian Care ist aktuell Teil des Batch 3 im Osnabrück Healthcare Accelerator (OHA). Bis Ende 2023 steht ihnen dort Büroinfrastruktur im Herzen von Osnabrück, zahlreiche Seminare und Workshops, ein individuelles Coaching mit den Startup Manager:innen und Kontakte zu einem breiten OHA-Netzwerk zur Verfügung. Der OHA fördert Startups aus dem ganzen Gesundheitsbereich. Der Accelerator wird als Public-Private-Partnership von der Wirtschaftsförderung Osnabrück und einer Beteiligungsgesellschaft betrieben.