Vor etwa fünf Jahren haben die Stadtwerke in Osnabrück ein Funknetz aufgebaut, das bereits für zahlreiche Anwendungen genutzt wird. Um gemeinsam ein entsprechendes Angebot vorzuhalten, haben die BEVOS Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Landkreis Osnabrück und die Stadtwerke Osnabrück „onnecto“ ins Leben gerufen – eine Gesellschaft, die das Funknetz in der gesamten Region ausbauen und betreiben wird.
SWO und BEVOS gründen gemeinsame Gesellschaft
Das Prinzip des Netzes und seiner Nutzung ist leicht erklärt, öffnet aber viel Raum für zahlreiche Anwendungsfälle: Mit LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) lassen sich Geräte und Sensoren kabellos miteinander vernetzen und in das „Internet der Dinge“ einbinden. „Die Zahl der möglichen Anwendungsfälle ist quasi unbegrenzt. Gerade in einem flächenmäßig recht großen Landkreis wie unserem kann uns LoRaWAN bei der Digitalisierung helfen. Die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft ist ein Startschuss für eine bessere Zukunftsfähigkeit“, sagt Landrätin Anna Kebschull. Ins gleiche Horn stößt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter: „Wir haben in den zurückliegenden Jahren gelernt, was mit dem Einsatz von LoRaWAN möglich ist. Auch ein Funknetz sollte nicht vor Gemeindegrenzen Halt machen. Dass es nun auch auf den Landkreis ausgerollt wird, stärkt die gesamte Region.“
Zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
Um das in Osnabrück bereits gestartete LoRaWAN-Netz auch im Landkreis aufzubauen, haben die Stadtwerke Osnabrück und die BEVOS eine gemeinsame Gesellschaft gegründet – „onnecto“. „Genau hier können wir unser Know-How als Infrastrukturdienstleister einbringen. Das Thema LoRaWAN ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Stadtwerke im direkten Zusammenhang mit den Kerngeschäftsfeldern verändern“, sagt Daniel Waschow, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück.
Doch was ist eigentlich genau mit LoRaWAN möglich? In Osnabrück gibt es bereits viele konkrete Anwendungsfälle. Ein Beispiel ist die automatisierte Grundwasser-Pegelmessung. Früher mussten die Pegelstände von Hand ausgelesen werden, ein Mitarbeitender musste dafür die Messstellen anfahren und die Werte händisch dokumentieren. „Heute senden Sensoren die Werte über Funk. Das spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern erhöht auch die Datenqualität“, sagt Ingo Lemme, einer der beiden onnecto-Geschäftsführer. Sein Geschäftsführer-Kollege Peter Schone sieht Anwendungsfälle wie diesen als prädestiniert für den Landkreis: „Gerade im ländlichen Raum müssen wir uns Gedanken machen, wie die Digitalisierung uns und den Menschen im Alltag helfen kann – eingesetzt werden kann die Technik beispielsweise bei Mobilitätsthemen, der Waldbranderkennung, Fütterung und Überwachung der Viehbestände oder intelligenten Stromnetzen und Fernmessungen.“
Flächendeckende Grundversorgung
Geplant ist nun der Aufbau einer flächendeckenden Grundversorgung mit dem reichweitenstarken und energieeffizienten Funknetz in Stadt und Landkreis Osnabrück. Anschließend lässt sich die Technik wie erwähnt für viele Dinge nutzen: Von der Steuerung der Straßenbeleuchtung über die Parklücke, die funkt, ob sie gerade frei ist oder belegt bis hin zur automatisierten Ablesung von Stromzählern. Überall dort, wo die – übrigens sehr energieeffizienten – Sensoren angebracht werden können und Funknetz vorhanden ist, sind Anwendungsfälle denkbar.
Mehr Informationen zu den Möglichkeiten von LoRaWAN gibt es auch auf www.swo-netz.de/lorawan.