doinstruct sammelt €7,6M ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen

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Europa steht vor einer Beschäftigungskrise, befeuert durch Fachkräftemangel und eine stetig alternde Bevölkerung. Zeitgleich beginnen Millionen von Menschen jedes Jahr einen neuen Job und sind frustriert. Der Grund: schlechtes Onboarding und fehlende Mitarbeitertrainings. doinstruct geht diese Herausforderung an und hat in einer Finanzierungsrunde 7,6 Millionen Euro von u.a. Creandum, einem frühen Geldgeber von Spotify, Klarna und Pleo, erhalten.

doinstruct Co-Founder; Foto: (c) doinstruct
  • 80 % der Arbeitskräfte weltweit arbeiten nicht am Schreibtisch, sondern in operativen oder gewerblichen Bereichen. Vor allem in der Lebensmittelbranche, der Logistik, dem Gastgewerbe, dem Einzelhandel, der Baubranche und dem produzierenden Gewerbe oder dem Gesundheitssektor.
  • All diese Branchen haben eines gemeinsam: Sie sind stark reguliert und müssen häufig viele komplexe Prozesse abbilden und schulen. Die vorhandenen Lösungen sind jedoch ineffizient und nicht auf die Bedürfnisse der operativen Mitarbeiter abgestimmt.
  • Der einfache, mobile Ansatz von doinstruct ist Training, wie es sein sollte: barrierefrei, rechtssicher und in der Muttersprache – vollautomatisiert in Unternehmensprozesse und die bestehende IT-Landschaft integriert.
  • doinstruct konnte sich eine Finanzierung in Höhe von 7,6 Millionen Euro von Creandum sichern. Außerdem beteiligten sich die bestehenden Investoren HTGF (High-Tech Gründerfonds) und D11Z sowie Bastian Karweg (Gründer Dealfront) und Andreas Hettich (Hettich Group).


Laut einer aktuellen Studie konnten drei Viertel der Arbeitgeber in 21 europäischen Ländern im Jahr 2023 keine ausreichend qualifizierten Mitarbeiter finden. Historisch niedrige Arbeitslosenquoten in Verbindung mit rückläufigen Geburtenraten führen zu einem dramatischen Arbeitskräftemangel. In kritischen und stark regulierten Sektoren wie der Lebensmittelverarbeitung kann diese Lücke nur durch Zuwanderung und effektive Mitarbeitertrainings geschlossen werden. 

Bislang werden vor allem operative Mitarbeiter persönlich oder mit Hilfe von E-Learning-Lösungen geschult, die weder auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten noch in ihrer Muttersprache verfügbar sind. Diese Art von Schulungen sind für Arbeitgeber kostspielig und zeitaufwendig, ohne den gewünschten Schulungserfolg zu erzielen. Zudem macht es die Einhaltung der Vorschriften sowie die Dokumentation deutlich schwerer als nötig. In Branchen wie der Lebensmittelverarbeitung, in denen Hygienestandards von entscheidender Bedeutung sind, oder in gefährlichen Arbeitsumgebungen wie dem Baugewerbe, in denen die Gesundheit und Sicherheit von Arbeitnehmern eine große Rolle spielen, ist es besonders wichtig, dass die Arbeitnehmer jederzeit gut geschult sind.

doinstruct hat eine mobile Onboarding- und Schulungsplattform entwickelt, die sich perfekt in die Arbeitsabläufe und Gewohnheiten der operativen Mitarbeiter integriert. Sie müssen keine App herunterladen, sich kein Passwort merken und benötigen keine E-Mail Adresse. Alle Schulungsinhalte werden in Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und Zertifizierern entwickelt, fortlaufend aktualisiert und sind derzeit in mehr als 16 Sprachen verfügbar.

Für Arbeitgeber bietet die Plattform eine unbegrenzte Nutzung von fertigen Schulungsinhalten. Ein hoher Automatisierungsgrad ermöglicht es außerdem, Schulungen auf „Autopilot“ zu stellen; die bestehende Videobibliothek (“Netflix für Pflichtschulungen”) kann dabei durch eigene Inhalte ergänzt werden. Die Einhaltung der Dokumentationspflichten und Schulungsvorgaben wird über ein Dashboard abgebildet, das es dem Arbeitgeber erlaubt, in Echtzeit Schulungsstände einzusehen und per Knopfdruck Auditreportings zu erstellen. Im Durchschnitt erreichen Kunden eine Schulungsquote von über 80% in den ersten vier Wochen, sparen über ein Jahr hinweg 4,6 Stunden produktive Arbeitszeit pro Mitarbeiter ein und können die Trainingskosten um ~43% senken.

„Ich habe als Betriebsleiterin und Beraterin viele große Betriebe in Zentraleuropa restrukturiert. Dabei habe ich eng mit dem unsichtbaren und unterschätzten Rückgrat unserer Gesellschaft zusammengearbeitet, das hinter den Lebensmitteln in den Supermarktregalen und ‘Same-Day-Delivery’ steht. Wie die meisten Unternehmen habe ich meine Mitarbeiter mit zeitaufwändigen Präsenzschulungen und ‘Hands-on Trainings’ geschult, die didaktisch allerdings nicht optimal und schon gar nicht mehrsprachig waren. Ich war händeringend auf der Suche nach einer Möglichkeit, barrierefrei, rechtssicher sowie zeit- und sprachunabhängig in einem Mehrschichtsystem zu schulen. Allerdings gab es kein Tool, das diesen Anforderungen gerecht geworden ist. Mit doinstruct haben wir die Software gebaut, die ich damals dringend gebraucht hätte.“ Charlotte Rothert, CEO und Mitgründerin bei doinstruct

doinstruct wurde im Jahr 2021 gegründet und wird heute von Charlotte Rothert, Daniel Marinkovic, Thorsten Groß und Mona Feder geführt. Mit mehr als 170 Kunden, darunter bekannte europäische Marken wie Voelkel, Wiesenhof, Hengstenberg und Echterhoff, hat sich das Unternehmen bereits in den Bereichen Lebensmittel, Logistik und der Baubranche einen Namen gemacht. doinstruct wird die Finanzierung nutzen, um neue Branchen zu erschließen,  das Produkt schneller zu skalieren und international zu expandieren.

„Unsere Kunden werden mit existenzbedrohenden Herausforderungen konfrontiert. Vor allem die strengen regulatorischen Vorgaben und der Arbeitskräftemangel setzen ihnen zu. Die Mitarbeiter, auf die es bei diesen Herausforderungen ankommt, sind schwer zu erreichen. Außerdem machen Sprachbarrieren eine adäquate Ausbildung sowie den Know-How Transfer nahezu unmöglich. Auch die unvermeidliche Mitarbeiterfluktuation erfordert ständige, zeitaufwändige Onboardings und Nachschulungen. Um diese Last von den Schultern unserer Kunden zu nehmen, haben wir doinstruct entwickelt. Denn der Arbeitskräftemangel wird nicht mit Employer Branding bei LinkedIn gelöst, sondern indem man operative Mitarbeiter schult, wie sie es verdient haben.“ Charlotte Rothert, CEO und Mitgründerin von doinstruct

„Weltweit gibt es mehr als 2,7 Milliarden Arbeitnehmende, die von den derzeitigen Schulungsmöglichkeiten abgehängt oder nicht berücksichtigt wurden. doinstruct hat ein großartiges, intuitives Produkt entwickelt, das auf die Bedürfnisse dieser Personen zugeschnitten ist, was sich in einer überdurchschnittlich hohen Kundenzufriedenheit und Akzeptanzrate widerspiegelt. Wir sehen ein enormes Potenzial für das Unternehmen, da es sowohl vertikal über verschiedene Branchen hinweg als auch international expandieren kann.“ Simon Schmincke, General Partner bei Creandum


Über doinstruct
doinstruct ist dabei, die führende Lösung für die Ausbildung von operativen Mitarbeitern zu entwickeln, um eine Antwort auf den globalen Fachkräftemangel zu schaffen. Mit der Unterstützung von Creandum, HTGF und anderen Investoren ist das Unternehmen gut positioniert, um sein Produkt und sein Team weiter auszubauen und zum Marktführer für Frontline-Trainingssoftware mittelständischer und großer Unternehmen zu werden. Um mehr über doinstruct zu erfahren, besuchen Sie: https://doinstruct.com/

Über Creandum
Creandum wurde 2003 gegründet und ist ein führendes paneuropäisches Venture-Capital-Unternehmen im Frühstadium. Zum Portfolio von Creandum gehören über 150 Unternehmen, darunter einige der erfolgreichsten europäischen Technologieunternehmen aus einer Vielzahl von Branchen (Spotify, Klarna, Depop, Trade Republic, Pleo und neo4j). Heute ist jedes sechste Unternehmen ein Unicorn. Die Teams von Creandum sitzen in Stockholm, London, Berlin und San Francisco und bieten umfassende operative Expertise, um die Portfoliounternehmen der Fonds von der Gründung bis zum Exit zu unterstützen und zu globalen Branchenführern zu machen. Erfahren Sie mehr unter www.creandum.com.

Über den High-Tech Gründerfonds  
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential und hat seit 2005 mehr als 750 Start-ups begleitet. Mit dem Start des vierten Fonds hat der HTGF rund 1,4 Milliarden Euro under Management. Das Team aus erfahrenen Investment Managern und Start-up-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen Digital-Tech, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Rund 6 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 2.000 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 180 Unternehmen erfolgreich verkauft. 
Zu den Fondsinvestoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die KfW Capital sowie 45 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen.

Pressekontakt High-Tech Gründerfonds
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