„Niedersachsencamp“ in Osnabrück: Wie geht erfolgreicher Städtetourismus nachhaltig?

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Nachhaltigkeitskodex bei Tagung von 20 Städten unterzeichnet

Mit 505 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und erstmals über 500.000 Übernachtungen im Jahr 2023 allein in Unterkünften mit 10 Betten und mehr spielt der Städtetourismus eine wichtige Rolle für Osnabrück. Wie Städtetourismus in Niedersachsen nachhaltig gestaltet werden kann, darüber tauschen sich in dieser Woche über 140 Teilnehmende aus Gastgewerbe, Tourismus, Verwaltung, Kultur und Wissenschaft beim „Niedersachsencamp“ in der OsnabrückHalle aus. Organisiert wird die dreitägige Tagung (18. bis 20. November 2024) von der Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land (TOL) und dem niedersächsischen Städtenetzwerk „aboutcities“.

Beim „Niedersachsencamp“, der Austauschplattform für den niedersächsischen Städtetourismus, unterzeichneten die teilnehmenden Städte der „aboutcities“-Kooperation einen Nachhaltigkeitskodex für eine nachhaltige Entwicklung des Städtetourismus.

(c) Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land

Der Fokus der Tagung liegt auf dem Nachhaltigkeitsprojekt „17 Städte. 17 Lösungen.“, wie Christoph Kaufmann, Vorsitzender der touristischen Städtekooperation „aboutcities“, berichtet: „Es ist von großer Bedeutung, dass wir unsere Branche zukunftssicher aufstellen. Hierbei nimmt die Nachhaltigkeit in all ihren Facetten eine immer stärkere Bedeutung ein, der sich die Unternehmen stellen müssen. Insofern sind die Ergebnisse unseres aktuellen Nachhaltigkeitsprojekts von enormer Bedeutung – nicht nur für die Tourismuswirtschaft.“ Was sich hinter diesem Projekt verbirgt, erklärt Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der TOL und ebenfalls Vorstandsmitglied der „aboutcities“: „Wir verarbeiten ausgewählte Projekte und Wissen zu einem für alle Städte und Regionen zugänglichen Instrumentenkasten. So kann Nachhaltigkeit vor Ort schneller umgesetzt werden. Die ersten Konzepte und Maßnahmen haben wir auf der Tagung vorgestellt.“ Das Projekt wurde im Rahmen der Tourismusförderrichtlinie aus niedersächsischen Landesmitteln mitfinanziert.

Kernstück ist die Online-Plattform „Nachhaltigkeitskompass“, die einen umfassenden Überblick über „Good Practices“ und innovative Ideen für einen nachhaltigen Tourismus liefert. Sie ermöglicht Städten, voneinander zu lernen und sich in Projekten zusammenzuschließen, um gemeinsam Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das Projekt „Einwegfreie Stadt“ fördert Mehrweglösungen und Abfallreduktion. Weitere Projekte befassen sich mit nachhaltigen Tagungen, der Förderung regionaler Produkte, der Bekanntmachung oder interaktiven Entwicklung von Stadtgrünflächen, mit Umweltzertifikaten oder Beschaffungsleitlinien für den umweltverträglichen und sozialen Einkauf. Als Bekenntnis zu den gemeinsamen Zielen unterschrieben die beteiligten Städte während der Tagung einen Nachhaltigkeitskodex, der gemeinsame Handlungsfelder, Strategien und eine Vision festlegt.

Nachhaltigkeit für Wohlstand und Wachstum

Reichlich Motivation brachte Keynote Speaker Jacob Sylvester Bilabel, Leiter des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit sowie Leiter der Green Culture Anlaufstelle des Bundes, in seinem Vortrag „Wie gelingt die ökologische Transformation ohne Überforderung?“ am zweiten Veranstaltungstag mit: „Wer beim Thema Nachhaltigkeit nur an Verzicht, Verbot oder Verlust denkt, dem fehlt schlicht die Fantasie. Lassen Sie uns stattdessen an Wohlstand, Wachstum und Wettbewerb denken. Veranstaltungen wie das Niedersachsencamp bieten eine wertvolle Plattform, um gemeinsam Wege zu entwickeln, wie Nachhaltigkeit zu einer positiven und treibenden Kraft im Städtetourismus werden kann.“


Weitere Impulse lieferten Prof. Dr. Markus Zeller und Tamina Reinecke, M.Sc., von der Jade Hochschule zum Thema Müllvermeidung in der Hotellerie sowie Prof. Dr. Kim Werner und Laura Hoth, Doktorandin, von der Hochschule Osnabrück zu der Frage, wie Veranstaltungen bei zunehmendem Risiko von Unwetter, Starkregen oder Hitzewellen umgesetzt werden können. Robert Wenzel, von der TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) GmbH präsentierte Lösungsansätze, mit denen touristische Unternehmen die ökologische Transformation erfolgreich angehen können.

Am letzten Tagungstag erwartet die Teilnehmenden ein Barcamp, ein Format, bei dem eigene Themen eingebracht und diskutiert werden. Neben dem abwechslungsreichen Tagungsprogramm konnten die Teilnehmenden am ersten Veranstaltungstag auch die starken Seiten Osnabrücks als Tourismus- und Tagungsdestination kennenlernen: Der Friedenssaal des historischen Rathauses, das Modehaus L&T mit Fokus auf der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie, das Lok-Viertel mit dem Coppenrath Innovation Centre und das Felix-Nussbaum-Haus. „Eine rundum gelungene und zukunftsweisende Veranstaltung, die zeigt, wie Nachhaltigkeit, Tourismus und Wirtschaft Hand in Hand gehen können“, resümiert Rosenbach. Als Sponsoren ermöglichten die Sparkasse Osnabrück und die Marketing Osnabrück GmbH sowie die Unternehmen neusta destination.one und myrate die Durchführung des Camps.


Weitere Infos: www.niedersachsencamp.de

Was ist das Niedersachsencamp?

Das Niedersachsencamp ist eine Initiative des Netzwerks „aboutcities – Städte in Niedersachsen“ und bietet alle zwei Jahre eine inspirierende Plattform für den fachlichen Austausch mit der Tourismusbranche in Niedersachsen und darüber hinaus. Die 20 Städte des Netzwerks verstehen sich als Think Tank und Marketingkooperation, die auf ihrem Blog und in den sozialen Medien über den Städteurlaub in Niedersachsen informiert und zu Städtereisen inspiriert.

Zahlen zum Tourismus in Niedersachsen:

  • Niedersachsen gesamt in 2023: 15 Millionen Gäste, 45,7 Millionen Übernachtungen
  • Übernachtungsplus von 5,6 Prozent gegenüber 2022
  • Zahl der Beherbergungsbetriebe 2023 um 1 Prozent angestiegen (Vergleich 2019: -4,6 Prozent)
  • Niedersächsischer Städtetourismus 2023 um 9,8 Prozent gestiegen gegenüber Vorjahr
  • Osnabrück: 2023 erstmals über 500.000 Übernachtungen (507.404) pro Jahr, ein Plus von 17,8 Prozent
  • In- und ausländische Reisende gaben 2019 in Niedersachsen 23,2 Milliarden Euro aus.

Ansprechperson:

Katrin Krusch
Destinationsmarketing | Stadterlebnis Osnabrück

Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH

T +49 541 323 3074 | M krusch@osnabruecker-land.de

Pressemitteilung vom 20.11.2024