NBank besucht den Osnabrück Healthcare Accelerator (OHA)

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Gleich mehrere Besuche führten den Vorstandsvorsitzenden der NBank Michael Kiesewetter vergangene Woche nach Osnabrück. Begleitet wurde er dabei von NBank-Bereichsleiter Beratung Martin Bartölke und Heiner StEInkbrink von der NBank in Osnabrück. Eine der Stationen: der Osnabrück Healthcare Accelerator. Die Startup-Manager Tessa Brake und Oliver Volckmer stellten das Konzept des OHA-Programms vor. Die Medtech-Startups pheal GmbH und MicuFlow UG, die bereits einen Batch im OHA durchlaufen haben, berichteten von ihren Erfahrungen und gaben Impulse zu hilfreichen Förderprogrammen.

Markus Espelage, Martin Bartölke, Tessa Brake, Ingmar Bojes, Eike Kottkamp, Dr. Agnes Musiol, Michael Kiesewetter, Oliver Volckmer (v.l.n.r.)

Foto: WFO

Erfahrungswerte von Stipendiaten und Impulse für Förderansätze

„Gesundheit“ gilt laut zukunftsInstitut als einer von zwölf Megatrends der Gegenwart. Dass sich gerade in diesem Bereich zahlreiche Gründende finden, die Innovation vorantreiben möchten, wundert da wenig. Der Haken dabei: Die Gesundheitswirtschaft gilt als eine der herausforderndsten Branchen, wenn es um Startup-Gründungen geht. Nicht nur die Time-to-Market Zeiten für entsprechende Angebote, sondern auch die oftmals aufwendige Erfüllung der Regularien stellen mitunter Stolpersteine dar. Hier bietet der OHA wertvolle Unterstützung, indem er umfangreiches Wissen rund um Gesundheitssystem, Unternehmertum, rechtliche Aspekte und mehr vermittelt. Kurz gesagt: Der Accelerator agiert als Wegbegleiter. Das Interesse Gründungsinteressierter ist offenbar groß: Auf die sechs verfügbaren Plätze in Batch #5, der im Juli 2024 gestartet ist, kamen 43 Bewerbungen.


„Warum hat dieser Accelerator ausgerechnet in Osnabrück Fuß gefasst“, fragte Michael Kiesewetter. „In Osnabrück gibt es sehr viele Kliniken mit über 10.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, an Universität und Hochschule werden über 20 gesundheitsbezogene Studiengänge angeboten“, so Oliver Volckmer. „Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist das starke Partnernetzwerk, das es in dieser Form in keiner anderen Region in Deutschland gibt“, ergänzte Ingmar Bojes, Geschäftsführer der WFO Wirtschaftsförderung und seit Juli auch beim OHA geschäftsführend tätig. Über 60 Partner aus Hochschulen, Mittelstand, öffentlichen Institutionen und Krankenkassen fördern die Vision des OHA und sorgen für eine enge Vernetzung von Wirtschaft und Startups. Ein Beispiel für das Potenzial schilderte Tessa Brake: So habe das Startup Lillian Care, das eine hybride Lösung für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum bietet, das Einzugsgebiet rund um Osnabrück als Modellregion erkoren.

Neben der fachlichen Unterstützung spiele auch die NBank eine elementare Rolle in Hinblick auf das Gelingen der Startup-Förderung. Neben der WFO, der OHA Osnabrück Healthcare Beteiligungs GmbH und den Kooperationspartnern ist die NBank einer der finanziellen Stützpfeiler des Projekts. Zudem spielen individuelle Förderungen eine zentrale Rolle, wie die Erfahrungen der anwesenden Gründer zeigten: So erhielten Dr. Agnes Musiol und Eike Kottkamp, Gründer von pheal, eine EU-Förderung, Markus Espelage, Gründer von MicuFlow, profitierte von dem Gründungsstipendium der NBank.

Seit ihrer Gründung haben beide Startups aber auch Potenziale identifiziert, was weitere Fördermöglichkeiten betrifft. Markus Espelage hat ein mobiles Gerät für frequenzspezifische Mikrostromanwendungen entwickelt, das bereits im Spitzensport zur Regeneration und Performancesteigerung eingesetzt wird. „Wir sehen großes Potenzial bei medizinischen Anwendungsfällen. Für eine entsprechende Zulassung ist allerdings eine kostenintensive Medizinproduktezertifizierung inklusive Wirksamkeitsstudien notwendig“, erklärte Markus Espelage seine derzeit größte Herausforderung. Eike Kottkamp und Dr. Agnes Musiol entwickeln tragbare Sensorpflaster zur frühzeitigen Erkennung von kritischen gesundheitlichen Veränderungen – gewissermaßen ein tragbares Blutanalyselabor für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Die beiden Gründer sehen die größte Herausforderung im Kontext Eigenkapital: „Zahlreiche Startups bieten Lösungen für bestehende Probleme im Gesundheitssystem, scheitern aber an dem Weg, diese Lösungen auf den Markt zu bringen“, so Eike Kottkamp. Seine Idee: ein „Proof-of-Concept-Investing“ – eine frühzeitige Risikoanalyse unter Berücksichtigung von Back-Up-Verwertungslösungen, finanziert durch eine gemeinsame Bankbeteiligung und Kapital durch Mentoren. An den Austausch zu den Impulsen der Gründer soll angeknüpft werden, versicherten die NBank-Vertreter.